Interessantes aus Wissenschaft und Forschung

AKTUELL  |  ARCHIV  |  KONTAKT
 

 
Weltweit ein Drittel aller Amphibien bedroht
Erstmals globaler Überblick


(umg.info 2004_09) Nahezu ein Drittel aller bekannten Amphibien sind bedroht. Und viele Gefährdungsfaktoren sind nicht bekannt. In den 1980er Jahren wurde das Problem erstmals erkannt, als die Bestände vieler verbreiteter Arten auch in Schutzgebieten zurück gingen.
Neben dem Verlust an Lebensraum wirken sich Herbizide, stärkere UV- Strahlung und Pilzerkrankungen negativ aus. Trotzdem gibt es keine für alle 5743 bekannten Arten gültige Erklärung. In einer 1,5 Mio Dollar auf­wändigen Studie wurden weltweit 34 Regionen unter­schied­en. Für jede Region wurden Artenlisten erstellt und In­for­ma­tion­en über Be­stands­veränderungen und Gefährdungsfaktoren ge­sammelt.
Rund ein Drittel aller Arten ist gefährdet, 7,4 % oder 427 Arten sind vom Aussterben bedroht ("critically endangerd"). Vermutlich sind diese Zahlen noch zu niedrig, denn von 1294 Arten ist zu wenig be­kannt.
In Nordamerika und Europa sind vor allem die Lebensraumverluste für die Bestandsabnahmen verantwortlich. In Ostasien ist auch die Jagd ein wesentlicher Gefährdungsfaktor. In den südamerikanischen Tropen und in Australien leben die meisten bedrohten Arten, und gerade hier sind keine eindeutigen Gefährdungs­ursachen bekannt.
Derzeit gibt es "keine Anzeichen für eine Erholung und keine Metho­den, verschwindende Arten zu schützen", meint Simon Stuart von der internationalen Naturschutzorganisation IUCN, die das Projekt ge­startet hat.


Stuart, S. N., Chanson, J. S., Cox, N. A., Young, B. E. Rodrigues, A. S. L., Fisch­man, D. L. & Waller, R. W. (2004): Status and Trends of Amphibian Declines and Extinctions Worldwide. Science 306: 391


Keywords: Amphibien, Gefährdung, Artenrückgang, Amphibiensterben, Amphibian Decline
 

 


© UMG Umweltbüro Grabher | Marktstraße 18d, A-6850 Dornbirn
T +43 (0)5572 40745 | office@umg.at | www.umg.at