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Sturm im Bodensee
Forscher messen 40-Meter-Wellen


(umg.info 2002_02) Während einer fünfwöchigen Messreihe im ver­gangenen Herbst, die von Wissenschaftlern der Universität Stuttgart durchgeführt wurde, tobte im Bodensee ein Sturm. Folgen hatte der Wind in der Tiefe: Von dort schwappten über 40 Meter hohe Wellen an die Oberfläche und zurück bis in eine Tiefe von 80 Metern. Dieses Phänomen ist zwar von vielen Seen her bekannt, im Bodensee jedoch noch nie so genau erfasst worden.Die Daten sollen nun Grundlagen für einen besseren Schutz des Gewässers sein, zum Beispiel wenn bei einem Unfall Schadstoffe austreten.
 
Die Wassermassen im bis zu 250 Meter tiefen Gewässer liegen wie in den meisten Seen in ganz bestimmten Schichten. Im Sommer werden die oberen 10 bis 20 Meter des Bodensees stark erwärmt. Dieses Wasser ist jedoch arm an Nährstoffen. Vom tieferen, kälteren und nährstoffreichen Wasser sind die oberen Lagen durch die so ge­nann­ten Sprungschicht getrennt. Ein Austausch zwischen den Schich­ten findet bei ruhiger Wetterlage kaum statt.
 
Anders verhält es sich, wenn es an der Oberfläche stürmt. Dann drückt der Wind die oberen, wärmeren Wassermassen vor sich her. Am Ufer schwappt dann das Wasser jedoch nicht über den Rand der "Bade­wanne" Bodensee, sondern drückt nach unten und somit die kalten Schichten aus einer Tiefe von bis zu 40 Metern nach oben. An einem Messpunkt fiel in der oberen Schicht die Wassertemperatur innerhalb weniger Stunden von 12 auf 6 Grad. Anschließend sinkt das Wasser wieder in die Tiefe - auf bis zu 80 Meter (rpo).


Keywords: Bodensee, Strum, Riesenwelle, Wassertemperatur
 

 


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