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Schmetterlinge werden seltener
Auch häufige Arten rückläufig


(umg.info 2010_02) Eine Langzeitstudie aus den Niederlanden zeigt, dass nicht nur seltene, sondern auch häufige, „anspruchslose“ Schmetterlinge in ihren Beständen rückläufig sind. Dies gilt für jede zweite von insgesamt zwanzig weit verbreiteten Schmetter­lings­arten, selbst für den einst als Schädling bezeichneten Kohlweißling.
Zwei Arten, das Tagpfauenauge und der Schwarzkolbige Braun-Dick­kopffalter, müssen in den Niederlanden inzwischen als gefährdet an­gesehen werden. Der Mauerfuchs und der Zitronenfalter fallen sogar in die Kategorie „stark gefährdet“. Die stärksten Rückgänge zeigten Arten, die Agrarlandschaften, Siedlungsgebiete und Wälder besiedeln. Arten in seltenen und meist geschützten Lebensräumen zeigen da­gegen stabile oder sogar zunehmende Bestände.
Als Ursache vermuten die Wissenschafter die steigende Intensität der Landnutz­ung, die mit Stickstoffanreicherung und rasanten öko­lo­gisch­en Veränderungen wie dem Rückgang von Nektarpflanzen ver­bunden ist. Naturschutz darf sich daher nicht nur auf seltene Arten und Lebensräume konzentrieren, sondern muss die gesamte Land­schaft – einschließlich der Agrarlandschaft, Industrieareale und Städte – um­fassen, sollen auch die einst häufigen Arten erhalten werden.


Van Dyck, H., Van Strien, A. J., Maes, D. & C. A. M. Van Swaay (2009): Declines in Common, Widespread Butterflies in a Landscape under Intense Human Use. Conservation Biology 34 (4): 957-965


Keywords: Schmetterlinge, Arten­rückgang, häufige Arten, Nutzungsintensivierung, Landschaftsverbrauch
 

 


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