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Waldflächen und Klimawandel
Biosprit der falsche Ansatz?


(umg.info 2008_02) In vielen Ländern wird der Ersatz fossiler Energie durch Biosprit als Maßnahme gegen den Klimawandel propagiert. Neu­esten Daten zur Folge stehen jedoch die Flächen nicht zur Ver­fügung, um ausreichend Biotreibstoffe produzieren zu können.
Der Ersatz von nur einem Prozent des Verbrauchs fossiler Brennstoffe durch klimafreundliche Biotreibstoffe würde in den USA und in Europa 38% der heutigen Landwirtschaftsflächen und weitere 43% Neuer­schließ­ungen beanspruchen. Die Autoren einer Studie zu diesem Thema verglichen zudem auch den Kohlenstoffausstoß bei der Um­wand­lung von Waldland in Landwirtschaftsflächen bzw. die mögliche Menge an gebundenem Kohlenstoff, wenn Landwirtschaftsflächen wieder in Wald umgewandelt werden. Die Resultate zeigen, dass Aufforstung über einen Zeitraum von 30 Jahren zwei bis neunmal mehr Kohlenstoff binden kann als die Verminderung der Koh­len­stoff­frei­setz­ung durch Biotreibstoffe, welche eine Umwandlung des Waldes in Ackerland zur Folge hätte.
Lassen wir also die Wälder das tun, was sie am besten können, in dem wir die weitere Abholzung der Regenwälder stoppen: Speichern von Wasser, Erhaltung der Biodiversität und genauso die Kohlenstoff­bin­dung. So gewinnen wir auch die Zeit, die wir benötigen, um En­er­gie­quellen wie Sonne und Wind effizient nutzen zu können.


Righelato R. & Spracklen D. V. (2007): Carbon mitigation by biofuels or by saving and restoring forests? Science 317 (5840): 902


Keywords: Biotreibstoff, eneuerbare Energien, Energiepflanzen, Flächenverbrauch, Kohlenstoff­freisetzung, Klimaschutz
 

 


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