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Sandsturm sorgt für reiche Biomasse im Ozean
Planktonblüte durch Eisen


(umg.info 2002_07) Ein internationales Forscherteam des Lawrence Berkeley National Laboratory hat bestätitigt, was die Wissenschaft schon länger vermutet hat: Ein Sandsturm in der asiatischen Wüste Gobi hat nach fünf Tagen zu einem extremen Planktonwachstum im Nordpazifik geführt.
Carbon-Explorers, das sind schwimmende Bojen, die üblicherweise Temperaturen und Salzgehalt messen, haben die wissenschaftliche These bestätigt. Zwei dieser SOLO-Schwimmer (Sounding Oceano­graphic Lagrangian Observers), die vom Scripps Institute of Oceano­graphy entwickelt wurden, sind vom Forschungsschiff Polar Sea im April 2001 rund 1600 Kilometer westlich von Vancouver Island aus­gesetzt worden. Die SOLO-Schwimmer lieferten regelmäßig Infor­ma­tionen über Satelliten an die Forschungsstation. Bereits fünf Tage nach dem Sandsturm in Zentralasien wurde das gesteigerte Plankton­wachs­tum gemessen. Üblicherweise sind die Gewässer der Gegend relativ arm an Eisen. Durch den Wüstensand stieg aber der Eis­en­ge­halt relativ stark an. Dies hatte zur Folge, dass sich das Plankton ver­mehrte.
Das Forschungsteam unter der Leitung von James K. Bishop vom Lawrence Berkeley Laboratory konnte nach den Forschungs­er­geb­niss­en zumindest jene Annahmen bestätigen, wonach die Einbringung von Wüstensand eine Auswirkung auf das Wachstum von Phyto­plank­ton in gewissen Regionen, die hohe Nährstoff und niedrige Chloro­phyll­werte aufweisen (pte).


Bishop, J. K. B., Davis, R. E. & Sherman, J. T. (2002): Robotic observations of dust storm enhancement of carbon biomass in the North Pacific. Science 298 (5594): 817-821


Keywords: Sandsturm, Wüstensand, Nährstoffe, Eisen, Phyto­plankton, Plankton­blüte, Ozean, Meer, Pazifik
 

 


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