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Kilimandscharo verliert seine weiße Haube
Wissenschaftler befürchten Abschmelzen des Schnee­gipfels in 20 Jahren


(umg.info 2001_08) Die Eis­felder des Kilimand­scharo, des höchsten Berges Afrikas, könnten nach Ansicht eines Wissenschaftlers von der Ohio State Uni­ver­sity schon innerhalb der nächsten 20 Jahre ver­schwunden sein. Seit 1912 sind bereits 82 Prozent des Eises ge­schmolzen, in den vergangenen zwei Jahr­zehn­ten verschwanden 33 Prozent der permanenten Schnee- und Eis­felder. Bilder anderer tro­pischer Großberge zeichnen ein ähnliches Bild.
 
Lonnie Thompson, Wissenschaftler an der Ohio State University hat vom tansanischen Berg mehrere Luftaufnahmen hergestellt und mit kartographischen Aufzeichnungen der vergangenen hundert Jahre ver­glichen. Der Forscher meinte auch, dass das Schmelzen der Schnee- und Eiskappen des Berges schlimme Auswirkungen auf die lokale Trink­wasserversorgung, die Landwirtschaft, der En­ergie­ge­winnung in großen Staudämmen und den Tourismus hätte. "Der Kilimandscharo ist Devisenbringer Nummer Eins in Tansania. 20.000 Touristen kommen jährlich hierher, um sich die schneebedeckten Gipfel des Berges südlich des Äquators anzusehen. Es gibt eine reelle Chance, dass die gesamte Schneeschicht bis 2015 verschwunden ist", so Thompson.
 
Thompson, der seit mehr als 20 Jahren tropische Eisfelder auf Gebirgs­stöcken untersucht, berichtete auch vom Schrumpfen der Schnee­decke auf peruanischen Andengipfeln, sowie vom Rückgang des Glet­scher­eises am peruanischen Qori-Kalis, dem größten Inland-Eis Süd­ameri­kas. "Gletscher sind wie natürliche Dämme. Sie lagern den Schnee in feuchten Jahreszeiten, schmelzen in der zweiten Jahres­hälfte und bringen damit Wasser in die Flüsse." Das Ver­schwinden der Gletscher und Eisschichten hätte fatale Folgen für die gesamte Um­welt (pte).


Keywords: Kilimandscharo, Gletscherschmelze, Gletscherschwund, Gletscher­rück­gang
 

 


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