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Ausbreitung nicht heimischer Pflanzenarten
Zersiedelung fördert Neophyten


(umg.info 2012_02) Die zunehmende Ausbreitung nicht heimischer Pflanzenarten – sogenannter Neophyten – wurde zu einem globalen Problem. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, stehen aber meist in Zusammenhang mit dem Menschen. Städte gelten als Eldorado für fremde Arten. Aber auch in ländlichen Gebieten und Wald­land­schaf­ten außerhalb der Siedlungszentren trägt die Bebauung maßgeblich zur Ansiedlung von Neo­phy­ten bei.

Amerikanische Wissenschaftler analysierten das Verbreitungsmuster nicht heimischer Pflanzenarten an 105 Waldstandorten in Wisconsin im mittleren Westen der USA. Artenzahl und Häufigkeit der Neo­phy­ten korrelierten mit der Anzahl der Gebäude im Umkreis von einem Kilo­meter.
Bautätigkeiten verändern die natürlichen Standortfaktoren und ver­bessern die Verhältnisse für nicht heimische Pflanzen. Damit ver­bunden ist auch die Errichtung von Infrastrukturen wie Straßen, die ebenso die Ausbreitung fördern wie Gärten mit exotischen Arten, die oft zur Ausbreitungsquelle nicht heimischer Pflanzenarten werden. Die zunehmende Erschließung und Zersiedlung der Landschaft ist somit auch in Hinblick auf die Ausbreitung von Neophyten ein Pro­blem. Im Umfeld naturschutzfachlich bedeutender Waldgebiete in Wisconsin empfehlen die Wissenschaftler daher, auf die Errichtung von Gebäuden zu verzichten, um Problemen durch Neophyten vorzubeugen.


Gavier-Pizarro, G. I., Radeloff, V. C., Stewart, S. I., Huebner, C. D. & Keuler, N. S. (2010): Rural housing is related to plant invasions in forest of southern Wisconsin, USA. Landscape Ecology 25 (10): 1505-1518


Keywords: Neophyten, nicht heimische Pflanzen, Ausbreitung, Einfluß des Men­schen, Zersiedlung, Erschließung
 

 


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